Huffrei Barhuf-Haltung

Tips rund um das Thema Barhuf-Haltung

Bei Fäulnis und/oder Pilzbefall am Huf ist Hygiene das A und O. Damit ist nicht nur tägliches Hufeauskratzen gemeint, Hufhygiene ist ein komplexes Thema und folgende Punkte sollten beachtet werden:

  • Boxenhaltung
    Lebt das Pferd nachts in Boxenhaltung, sollte die Box täglich gründlich gereinigt werden. Matratzenstreu ist generell für Pferde ungeeignet, denn selbst die dickste Schicht frisches Stroh, das „übergestreut“ wird, verhindert nicht, dass die Tiere durch ihr Körpergewicht die frische Einstreu plattdrücken, so dass sich Feuchtigkeit und Bakterien von unten hochdrücken und Kontakt mit den Hufen bekommen. Außerdem ist diese Situation zusätzlich für die Atemwege sehr ungünstig. Wer daran zweifelt, mag sich einmal selbst mit dem Kopf auf das übergestreute Stroh betten und einen tiefen Atemzug voller Ammoniak-Dämpfe nehmen…
  • Paddock und Weide
    Hier sollten die Pferdeäpfel täglich abgesammelt werden. Besonders im Winter auf matschigen Paddocks mengen sich ansonsten die Haufen schnell unter und es entsteht ein stinkender, Bakterienverseuchter Matsch. Die im Pferdekot enthaltenen Bakterien sind Hauptverursacher für Strahlfäule, deshalb bilden Ausläufe, die nicht abgeäppelt werden, optimale Bedingungen für bakterielle Vermehrung und damit Fäulnis am Pferdehuf.
  • Offenstall
    Auch hier sollte täglich alles abgesammelt werden. Außerdem ist eine befestigte Fläche wichtig, damit die Hufe in der nassen Jahreszeit nicht rund um die Uhr im Matsch stehen und auch mal trocknen können. Bei Fressständern ist zu beachten, dass öffteres,mehrmahliges Absammeln der Pferdeäpfel tgl. notwendig ist, da die Pferde nicht nur durch das rückwärts Ausparken wieder durch die eigenen Äppel laufen, die während des Fressens hinten rausgefallen sind, sondern auch unentwegt beim Betreten des Fressständers im Mist der anderen Pferde stehen. Hier hilft wirklich nur mehrmals tägliches Einsammeln der Haufen, ansonsten laufen die Pferde auch beim Aus- und Einparken in den Ständer zwangsläufig immer wieder durch die Haufen, es klebt also ständig Sch… unter den Hufen.
  • Hufe reinigen und pflegen
    Tägliches und vor allem gründliches Auskratzen ist eine wichtige Massnahme, um Fäulnis am Huf zu verhindern und rechtzeitig zu merken, wenn (Be-)Handlungsbedarf besteht. Besonders die seitlichen Strahlfurchen werden gerne vernachlässigt und nur halbherzig ausgekratzt, so dass sich hier in der Tiefe unter dem Dreck Bakterien gut vermehren können, denn Fäulnisbakterien benötigen ein anaerobes Milieu, welches unter einer Schicht Dreck schnell zu finden ist. Außerdem empfiehlt es sich, die Hufe in der matschigen Jahreszeit alle paar Tage mit Wasser und Bürste gründlich zu reinigen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Kleine Fäulnisherde werden unter dem allgegenwärtigen Matsch schnell übersehen. Wenn nach der gründlichen Reinigung schwarze, stinkende Stellen zutage treten, sollten diese mit einem Hufpflegemittel behandelt werden (lesen Sie hier mehr zu unserem extra entwickeltem Produkt Huffrei Intensivpflegemittel HornSan extra). Wer rechtzeitig etwas unternimmt, kann in der Regel mit schnellen Erfolgen rechnen, während schwerwiegende Fälle von Fäulnis oft deutlich mehr Einsatz und Geduld des Pferdebesitzers einfordern.Bei besonders schwierigen Fällen ist es manchmal sehr vorteilhaft das Pferd auch über seinen Stoffwechsel für eine optimale Hornproduktion zu unterstützen (lesen Sie hier mehr zu Huffrei Hornkur extra)
    Ihr Pferd wird es Ihnen danken!
  • Hufbearbeitung
    Ein oft unterschätzter Punkt in Sachen Hufhygiene! Wer seinem Pferd nur alle paar Monate eine Hufbearbeitung gönnt, muss sich nicht über Strahlfäule (lesen Sie hier mehr zum extra Punkt Strahlfäule) oder Hufgeschwüre wundern. Eine enge, trachtenlastige Hufform zum Beispiel begünstigt sehr die Entwicklung von Strahlfäule. Der Strahl wird durch die Enge und Belastung ständig gequetscht und entwickelt schnell eine tiefe, mittlere Strahlfurche. Hier reicht Pflege allein nicht aus, es muss auch etwas zur Verbesserung der Hufform beigetragen werden. Dies kann aber nur durch regelmässige Bearbeitung erfolgen, bei zu langen Abständen hat der Hufbearbeiter keine Chance! Generell sind Hufe, die frisch bearbeitet sind, viel besser sauberzuhalten. Die Sohle ist in der Regel glatt, der Strahl ist in Form und es gibt keine Taschen und Haken und Hufbrocken, die dem Hufkratzer im Weg sind und den Dreck regelrecht festhalten, der Dreck fällt oft schon von alleine raus. Ist die Hufbearbeitung überfällig, ist meist eine gründliche Reinigung der Hufe gar nicht mehr möglich.

Bei weiteren Fragen, wenden Sie sich bitte gerne auch an mich persönlich!

Ihr Huffrei Barhufspezialist Thomas Heinecke